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Einfach erklärt: Was ist ein Kompromiss?
Umgangssprachlich hat der Kompromiss viele Namen – beispielsweise: Einigung, Konsens, Mittelweg oder Ausgleich. Ursprünglich leitet sich das Wort Kompromiss ab vom lateinischen Verb „compromittere“. Es bedeutet soviel wie „zusagen“. Als Synonym im Deutschen existieren zudem die Begriffe Abmachung, Übereinkunft und Vereinbarung.
Als Begriff gibt es den „Kompromiss“ seit der Antike. Im Römischen Reich wurde er als „Dritter Weg“ in der Rechtsprechung akzeptiert. Als sogenanntes „compromissum“ galt damals ein gemeinsames Versprechen der beiden Konfliktparteien, sich dem Spruch eines unabhängigen Schiedsgremiums zu unterwerfen.
Im heutigen Verständnis ist ein Kompromiss ein Mittelweg und damit das Ergebnis von Verhandlungen. Der Abmachung können alle Beteiligten zustimmen, weil sie sie als fair und gerecht empfinden. Dafür hat jede Verhandlungspartei ein paar Abstriche machen müssen, kann aber gleichzeitig durch Zugeständnisse der Gegenseite ihre wichtigsten Ziele erreichen.
Was zeichnet einen guten Kompromiss aus?
Ein guter Kompromiss ist charakterisiert durch:
- Die Vereinbarung fühlt sich für alle Beteiligten nach einem Gewinn an. Keine der Verhandlungsparteien wurde übervorteilt. Alle haben in für sie wesentlichen Punkten Teilsiege errungen. So geht niemand als Verlierer vom Platz.
- Der Konsens wird als fair empfunden, d. h. jeder hat auf ein paar seiner Forderungen verzichtet, um dafür entsprechende Zugeständnisse von der anderen Seite zu erhalten. Keiner hat nur Abstriche gemacht, niemand alle Forderungen durchgebracht.
- Der gefundene Mittelweg schafft Mehrwerte. Durch die Analyse von Chancen und das offene und transparente Abwägen der verschiedenen Optionen gelingt es, Kooperationsgewinne zu vereinbaren.
Von „faulen Kompromissen“ wird dagegen gesprochen, wenn mindestens eine der oben genannten Eigenschaften nicht erfüllt ist.
Auch wenn bei jeder Verhandlung heftig „gefeilscht“ wird, basiert ein guter Kompromiss immer auf offener Kommunikation, Zuhören und Verständnis für die Gegenseite. Gesucht wird gezielt nach Lösungen, die für beide Seiten Mehrwerte schaffen. Das wiederum ist ganz im Sinne des sogenannten Harvard-Konzepts, einer Verhandlungsstrategie, die auf Kooperation auf Augenhöhe setzt. Die optimale Lösung liegt in der Schnittmenge der Interessen, der sogenannten ZOPA, und muss gezielt herausgefiltert werden.
Klare Grenzen für Kompromisse erforderlich
Für das Aushandeln eines Kompromisses gelten klare Spielregeln, die als Grenzen fungieren. Beide Seiten müssen zunächst am langfristigen Erhalt ihrer Beziehung interessiert sein. Wissen und Macht sollten zudem in etwa gleich verteilt sein. Keine der beiden Parteien darf versuchen, die Offenheit der anderen Partei auszunutzen. Klare Grenzen ergeben sich häufig durch Sachzwänge wie Budgets oder Entscheidungsbefugnisse. Doch auch persönliche Prinzipien können am Ende ausschlaggebend sein. Wichtig ist zudem die Erkenntnis: Nicht jede Verhandlung muss mit einem „Ja, so machen wir das!“ enden. Es darf bei Zweifeln auch Nein gesagt bzw. um Bedenkzeit gebeten werden. Wer hier sein Gegenüber zu sehr unter Druck setzt, diskreditiert sich selbst.
Erfolgreich verhandeln dank Kompromissen
Das Aushandeln von guten Kompromissen gilt als Schlüsselqualifikation in unserer modernen Welt, im Berufsleben genauso wie im Privaten. Hier ist Fingerspitzengefühl gefordert. Auch in puncto diplomatischen Geschicks gilt die Regel „Übung macht die Meisterin bzw. den Meister!“. Denn diplomatische Verhandlungsführung lässt sich gezielt trainieren – zum Beispiel in einem Workshop „Erfolgreich verhandeln“ von Eisberg-Seminare. Unsere erfahrenen Coaches wissen, worauf es ankommt. Sie kennen die psychologische Wirkung, auf die bestimmte Verhandlungstaktiken abzielen. Sie zeigen dir, wie du auch in festgefahrenen Situationen weiterkommst und wie du geschickt Manövern der Gegenseite begegnest.
In unserem „Wissen bewegt“-Magazin erhältst du zudem viele weitere Impulse, um erfolgreich Verhandlungen zu führen und deine Ziele zu verfolgen.
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