Autoritär und „von oben herab“ oder demokratisch unter Einbindung sämtlicher Mitarbeitenden: Unternehmen lassen sich auf viele verschiedene Weisen führen. Jede davon bringt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich, sodass es nicht die eine „beste“ Führungsart gibt. Wichtig ist vielmehr, dass die gewählte Führungsart sowohl zur Führungskraft als auch zu den Mitarbeiter*innen passt. Erfahre mehr über die verschiedenen Führungsarten auf eisberg-seminare.de und buche jetzt dein persönliches Seminar oder Coaching, um mit Eisberg-Seminare die richtige Führungsart für dich und dein Unternehmen zu finden!
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Was sind Führungsarten und welche gibt es?

Der Begriff „Führungsart“ beschreibt, wie Vorgesetzte in einem Unternehmen sich gegenüber den ihnen unterstellten Mitarbeiter*innen verhalten und wie sie ihre jeweiligen Führungskompetenzen ausüben. Die Führungsart einer Führungskraft steht in engem Verhältnis zu deren Persönlichkeit, aber auch zur Unternehmenskultur. So kann die Art der Führung von der Unternehmensleitung im Rahmen der Personalführung einheitlich definiert oder aber den Führungskräften selbst überlassen sein.

Es gibt zahlreiche Theorien und Modelle zu den unterschiedlichen Führungsarten. Im Folgenden stellen wir dir einige der wichtigsten Modelle näher vor. Beachte jedoch, dass es sich bei den hier aufgeführten Führungsarten bzw. Führungsstilen um idealtypische Formen handelt. In der Praxis führen die meisten Vorgesetzten ihre Mitarbeiter*innen mit einer Mischform aus verschiedenen Führungsarten.

Die klassischen und tradierenden Führungsarten nach Max Weber & Kurt Lewin

Schon der berühmte deutsche Soziologe Max Weber befasste sich in seinem 1921 und 1922 posthum veröffentlichten Werk „Wirtschaft und Gesellschaft“ mit der Führung von Unternehmen. Die moderne Führungsforschung begann jedoch erst in den 1930er Jahren, begründet durch den Sozialpsychologen Kurt Lewin. Während Weber in seinem Werk mit der autokratischen, patriarchalischen, bürokratischen und charismatischen Führung vier „tradierende“ Führungsarten unterschied, identifizierte Lewin im Wesentlichen drei Arten der Führung: die autoritäre, kooperative (auch „demokratische Führung“ genannt) und die Laissez-faire-Führung.

Abgestuft nach dem Grad der Disziplin ergeben sich daraus die folgenden sechs Führungsarten:

  1. Autokratisch / autoritär: Die Entscheidungsgewalt und Verantwortung liegen allein bei der Führungskraft. Neue Ideen, Vorschläge, Einwände oder Kritik vonseiten der Mitarbeitenden sind nicht zulässig. Diese Führungsart gilt heute als veraltet.
    • Vorteile: klare Anweisungen; schnelle Entscheidungen; die Mitarbeitenden müssen keine Verantwortung übernehmen
    • Nachteile: lässt wenig Platz für Kreativität und neue Ideen; führt zu einem strengen Betriebsklima, in dem sich Mitarbeitende wenig wertgeschätzt fühlen
  2. Patriarchalisch: Ähnelt der autokratischen/autoritären Führung. Jedoch sieht sich der*die Vorgesetzte den Mitarbeiter*innen gegenüber in einer „väterlichen“ (bzw. „mütterlichen“) Rolle und zeigt ihnen gegenüber Fürsorge. Diese Führungsart kommt heute z. B. noch in Familienunternehmen vor.
    • Vorteile: klare Anweisungen; schnelle Entscheidungen; die Mitarbeitenden müssen keine Verantwortung übernehmen
    • Nachteile: lässt wenig Platz für Kreativität und neue Ideen
  3. Bürokratisch: Vorgesetzte und Untergebene arbeiten gleichermaßen nach festen Regeln, es gelten starre Stellenbeschreibungen.
    • Vorteile: geregelte Arbeitsabläufe; Entscheidungen werden nach objektiven Kriterien getroffen
    • Nachteile: kein Raum für Flexibilität; ineffizient; lange Entscheidungswege
  4. Charismatisch: Die Persönlichkeit und Ausstrahlung der Führungskraft begeistert und motiviert die Mitarbeitenden.
    • Vorteile: steigert Motivation und Leistungsbereitschaft; verstärkt die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen
    • Nachteile: steigert das Risiko der (Selbst-)Ausbeutung der Mitarbeitenden; ist stark von der Persönlichkeit der Führungskraft abhängig
  5. Kooperativ/demokratisch: Die Mitarbeiter*innen sind in Entscheidungen eingebunden, dürfen ihre Meinung sowie Kritik äußern und neue Vorschläge einbringen. Heute die vorherrschende Führungsart in Unternehmen.
    • Vorteile: fördert Kreativität und Innovation; motiviert die Mitarbeiter*innen; entlastet die Führungskraft
    • Nachteile: führt zu längeren Entscheidungswegen; bei durchsetzungsschwachen Führungskräften droht Kontrollverlust
  6. Laissez-faire: Ein weitgehendes Fehlen von Führung. Die Mitarbeitenden arbeiten eigenverantwortlich, der*die Vorgesetzte greift nur bei schwerwiegenden Problemen ein.
    • Vorteile: fördert Kreativität, Motivation, Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortung
    • Nachteile: kann zu unklaren Aufgabenverteilungen und zu Kontrollverlust führen; nicht alle Mitarbeiter*innen können mit zu viel Freiheit umgehen

Moderne Führungsarten: „Full Range of Leadership“, situative und gruppenbezogene Führung

Nach Lewin haben sich noch viele weitere Forscher:innen mit der Frage nach den verschiedenen Führungsarten befasst, darunter vor allem solche aus den Gebieten der Verhaltensforschung und Soziologie. Bedeutende Modelle moderner Führungsarten sind zum Beispiel die transaktionale, transformationale, situative und gruppenbezogene Führung.

Transaktionale und transformationale Führungsarten

Die beiden amerikanischen Psychologen Bruce Avolio und Bernard Bass entwarfen 1991 ein neues Modell von Führung in Unternehmen, das sie als „Full Range of Leadership“ bezeichneten. Darin unterscheiden sie zwei grundlegende Führungsarten.

  • Transaktionale Führung: Basiert auf einer Transaktion (Wertetausch) zwischen Vorgesetzten und Untergebenen. Der*die Vorgesetzte gibt den Mitarbeitenden Ziele vor und stellt eine Belohnung (z. B. einen Bonus, eine Beförderung) für deren Erreichen sowie ggf. Sanktionen für das Nichterreichen der Ziele in Aussicht. So wird eine extrinsische Motivation geschaffen.
    • Vorteile: für die Mitarbeitenden herrscht Klarheit und Transparenz
    • Nachteile: die intrinsische Motivation und die Lust an der Arbeit können sinken; nicht alle Mitarbeitenden sprechen auf die gleichen Belohnungen an
  • Transformationale Führung: Die Führungskraft nimmt eine Vorbildrolle ein, inspiriert die Mitarbeitenden, fördert und unterstützt sie und gibt Anreize zu Kreativität und innovativen Ideen. Die Werte und Ziele der Mitarbeitenden sollen sich dadurch an die des Unternehmens anpassen, wodurch eine intrinsische Motivation entsteht.
    • Vorteile: steigert die Leistungsbereitschaft und Zufriedenheit der Mitarbeitenden
    • Nachteile: verlangt der Führungskraft ein hohes Maß an Sozialkompetenz ab

Situative Führung

Der amerikanische Verhaltensforscher und Unternehmer Paul Hersey und der Unternehmer Ken Blanchard entwickelten das Modell des situativen Führens, wonach die Führungsart jeweils passend zum Reifegrad des einzelnen Mitarbeiters bzw. der einzelnen Mitarbeiterin gewählt werden sollte.

  1. Unreifen Mitarbeiter*innen (z. B. Berufsanfängern) muss der*die Vorgesetzte konkrete Anweisungen diktieren, die Ergebnisse der Arbeit kontrollieren und Fehler korrigieren.
  2. Mitarbeiter*innen mit mäßiger Reife soll die Führungskraft trainieren, indem sie ihnen den Freiraum gibt, Erlerntes einzusetzen, sie regelmäßig kontrolliert und konstruktive Kritik gibt.
  3. Reife Mitarbeiter*innen soll die Führungskraft bei weitgehend eigenverantwortlicher Arbeit unterstützen sowie an Zielsetzungen und Entscheidungen beteiligen.
  4. Mitarbeiter*innen mit großer Reife arbeiten eigenverantwortlich und weitgehend ohne Anweisungen des*der Vorgesetzten. An sie kann die Führungskraft Aufgaben delegieren.

Gruppenbezogene Führung

Das Modell der gruppenbezogenen Führung hat Horst-Joachim Rahn entworfen, ein Betriebswirt und Hochschuldozent. Ihm zufolge sollten Vorgesetzte die Führungsart entsprechend der Persönlichkeit, Verhalten und Arbeitsweise der jeweiligen Mitarbeitenden wählen. Auch ganze Gruppen benötigen demnach eine individuell passende Führung. Rahn unterscheidet dabei folgende Führungsarten:

  • Integrierend: Neue Teammitglieder und Außenseiter werden an die Gruppe herangeführt und bei der Integration in diese unterstützt.
  • Ermutigend: Schüchternen und unsicheren Mitarbeiter*innen wird mit Verständnis und Ermunterung begegnet, um ihr Selbstvertrauen aufzubauen.
  • Anspornend: Leistungsschwachen Mitarbeiter*innen werden klare Ziele und Strukturen vorgegeben, um sie zu motivieren und zu aktivieren.
  • Fördernd: Leistungsstarke Mitarbeiter*innen werden durch das Übertragen neuer Kompetenzen und Verantwortungen motiviert.
  • Wertschätzend: Mitarbeiter*innen, die zu einer positiven Atmosphäre in der Gruppe beitragen, werden Anerkennung und Belohnung entgegengebracht.
  • Bremsend: Mitarbeiter*innen, die Unruhe im Team verbreiten oder sich auflehnen, werden mit besonnener Autorität in ihre Grenzen gewiesen und ggf. sanktioniert.

Was bedeutet die Führungsart für den Erfolg eines Unternehmens?

Die Art der Mitarbeiterführung in einem Unternehmen kann sich entscheidend auf dessen langfristigen Erfolg auswirken. Denn von ihr hängt in weiten Teilen ab, wie zufrieden, motiviert und leistungsfähig die Mitarbeiter*innen sind. Dies bestimmt wiederum die Produktivität im Unternehmen und damit letztendlich die Zufriedenheit der Kund*innen. Eine als positiv wahrgenommene Führung verbessert zudem das Image des Unternehmens und macht es attraktiver für potenzielle Bewerber*innen.

Während heutzutage manche Führungsarten wie die autoritäre oder autokratische Führung als veraltet angesehen werden, sind kooperative oder demokratische Stile modern. Dennoch gibt es nicht die eine Führungsart, die für alle Unternehmen richtig ist. Die optimale Führung sollte vielmehr immer zur Person des*der Vorgesetzten sowie zu den Anforderungen der Mitarbeiter*innen passen.

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